Neubauers Angriff auf Baumschlager wird von einem Reifenschaden beendet / Giandomenico Basso dreht auf und geht in der „TER“ eindrucksvoll in Führung / Wagner fällt nach einer Strafzeit im 2WD-Kampf mit Michael Kogler zurück.
Fotos: Harald Illmer
Die achte von 13 Sonderprüfungen brachte bei der 4. ŠKODA RALLYE LIEZEN voraussichtlich die Vorentscheidung: Nachdem Staatsmeister Hermann Neubauer auf der ersten Prüfung des Tages, der extrem anspruchsvollen, 19,27 Kilometer langen „Oppenberg“ noch 3,1 Sekunden auf den Führenden Raimund Baumschlager (VW Polo R WRC) aufholen konnte, machte ein Reifenschaden auf dem zweiten Durchgang ebendieser Prüfung alle Hoffnungen auf einen spannenden Kampf um den Gesamtsieg zunichte. „Ich bin gleich zu Beginn der Prüfung bei einem Cut über einen etwas größeren Stein gefahren, nichts außergewöhnliches, dementsprechend dachte ich mir auch nichts dabei“, so Hermann Neubauer im Regrouping: „Für rund einen Kilometer gab’s auch keinerlei Probleme, doch dann ging plötzlich die Luft aus. Wir haben uns entschieden, mit dem kaputten Reifen weiterzufahren – dadurch haben die Reifenfetzen zwar die Karosserie meines Ford Fiesta WRC beschädigt, aber ich konnte den Zeitverlust einigermaßen in Grenzen halten. So etwas gibt‘s im Rallyesport leider immer wieder, blöd nur, dass es ausgerechnet in der entscheidenden Phase der Meisterschaft passiert.“ Für Raimund Baumschlager, der nun mit einem komfortablen Vorsprung von 1:35.9 Minuten auf ŠKODA-Pilot Andreas Aigner in Führung liegt wurde die Aufgabe dadurch zwar etwas erleichtert, Jubel gibt’s im Team von BRR aber nicht: „Es war ein superspannender Kampf, das ist natürlich Pech für Hermann. Ein Reifenschaden kann mich allerdings auch jederzeit treffen, es sind ja noch fünf Sonderprüfungen zu fahren. Da gilt es jetzt mit voller Konzentration weiterzufahren!“ Der drittplatzierte Andreas Aigner kommt indes immer besser in Schwung: „Bei mir läuft es gut, heute passt soweit alles. Basso ist sehr schnell, aber ich denke nicht, dass er mich ernsthaft angreifen kann.“
Sowohl der zweitplatzierte Aigner als auch der drittplatzierte Giandomenico Basso (Hyundai i20 R5, + 1:44.1), letzterer mit sensationellen Zeiten auf der SP „Oppenberg“, müssen sich im weiteren Verlauf allerdings vor Neubauer in Acht nehmen, der im Moment 1:54.5 Minuten zurück liegt. Der deutsche ŠKODA-Pilot Dominik Dinkel ist Fünfter, der gestern in der „TER“ Führende Belgier Bernd Casier (Ford Fiesta R5) liegt nach wie vor auf Platz sechs, seine Führung in der internationalen Serie musste er aber an Basso abgeben. Niki Mayr-Melnhof (ebenfalls Ford Fiesta R5) fährt heute ohne Technik-Probleme aber auch gänzlich ohne Risiko und ist Siebenter, Christian Schuberth-Mrlik und Andreas Kainer kämpfen im Sekundenbereich um die Ränge acht und neun, beide pilotieren einen ŠKODA Fabia R5. Der Tscheche Jaroslav Orsak (Ford Fiesta R5) beschließt die Top-Ten, der Deutsche Ron Schuhmann ist Elfter. Auf Platz 12 folgt dann der schnellste 2WD-Starter, im Moment ist dies Michael Kogler (Citroen DS3 R3T), der sich einen harten Kampf mit dem Italiener Luca Rossetti (Toyota GT86 CS-R3) um den Titel „schnellster Zweirad Pilot“ liefert. Julian Wagner (Opel Adam R2) kassierte aufgrund eines Problems auf der gestrigen City-Stage eine Strafminute und liegt daher auch noch hinter dem belgischen „TER“-Starter Joachim Wagemans zurück. Für WRC-Pilot Gerwald Grössing ist die Rallye hingegen vorbei, ein Abflug auf SP6 beendete seinen Einsatz unsanft, Grössing und Co-Pilotin Christina Ettel blieben unverletzt.
Zwischenstand 4. ŠKODA RALLYE LIEZEN nach SP 8:
1. Raimund Baumschlager/Pirmin Winklhofer, VW Polo R WRC, 55:50.5 Min.
2. Andreas Aigner/Ilka Minor, Škoda Fabia R5, + 1:35.9 Min.
3. Giandomenico Basso/Lorenzo Granai, Hyundai I20 R5, + 1:44.1
4. Hermann Neubauer/Bernhard Ettel, Ford Fiesta RS WRC, + 1:54.4
5. Dominik Dinkel/Christina Kohl, Škoda Fabia R5, + 2:14.5
6. Bernd Casier/Pieter Vyncke, Ford Fiesta R5, + 2:26.6
7. Niki Mayr-Melnhof/Daniel Foissner, Ford Fiesta R5, + 2:28.9
8. Christian Schuberth-Mrlik/Jasmin Kramer, Škoda Fabia R5, + 3:47.4
9. Andreas Kainer/Benedikt Hofmann, Škoda Fabia R5, + 3:50.2
10. Jaroslav Orsák/David Šmeidler, Ford Fiesta R5 EVO, + 4:18.6
Skoda Rallye Liezen 2017 Pressedienst
Manfred Wolf |